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Verein Symposion Lindabrunn
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Umbau eines Gemeinschaftshauses für einen Kunst- und Kulturverein
| standort | Enzesfeld-Lindabrunn, Österreich| typ | permanent
| universität | Technische Universität Wien| status | in Betrieb
| abteilung | Wohnbau und Entwerfen| erste Skizze | 10/2024
| team | 25 StudentInnen| entwurf | 5 Monate
| projektleiter | Peter Fattinger| bau | 7 Monate
| projektpartner | Verein Symposion Lindabrunn | fertig | 2025

INFO:

 

KONTEXT: Das Symposion Lindabrunn und sein Vereinshaus

Das Symposion Lindabrunn wurde 1967 ursprünglich als Steinbildhauer Symposion gegründet, und wird mittlerweile von einem jungen interdisziplinären Team als Ort künstlerischer Auseinandersetzung und als offener Entwicklungsraum für zeitgenössische Kunst geführt. Das 24 Hektar große Symposionsgelände liegt in einer malerischen, hügeligen Landschaft im niederösterreichischen Triestingtal, rund 40 km südlich von Wien.

Das Besondere des Ortes ist, dass sich hier Kunst- und Naturraum in vielfältiger Weise überlagern. Dies gilt für seine Geschichte ebenso wie für aktuelle und zukunftsentscheidende Fragestellungen in Kunst und Gesellschaft. Seltene Biodiversität, Kunstgeschichte und aktuelle Kunstproduktion sind hier nah verwoben.

Der Verein Symposion Lindabrunn bietet in verschiedenen Veranstaltungsformaten ein zeitgemäßes Programm für Kunst und Diskurs und unterstützt Künstler*innen bei der Entwicklung von Projekten, die sich mit dem Ort oder den Fragen, die der Ort aufwirft, auseinandersetzen.

Eingebettet in den weitläufigen Skulpturen- und Landschaftspark dient eine alte Holzbaracke, als Sitz des Vereins Symposion Lindabrunn. Dies wurde in den frühen 1980er Jahren, nach ihrer Verwendung als Bauhütte auf einer nahegelegenen Großbaustelle, auf dem Symposionsgelände installiert Das mittlerweile stark sanierungs- und adaptierungsbedürftige, rund 150m2 große Gebäude, beherbergt neben einem Ausstellungsraum auch Schlafräume für bis zu zehn KünsterInnen sowie einen großen Aufenthaltsraum mit Gemeinschaftsküche. Ein betonierter Sanitärtrakt sowie temporäre Strukturen wie Flugdächer und Container, die als Werkstätten- und Veranstaltungsflächen dienen, ergänzen das Holzgebäude.

 

AUFGABE: Bauen im Bestand. Die konstruktive, funktionale und gestalterische Adaptierung und Erweiterung des Vereinsgebäudes

Trotz seiner ursprünglichen Robustheit war der bauliche Zustand kritisch, was den Verein vor große infrastrukturelle und ressourcentechnische Herausforderungen stellte. Gleichzeitig eröffnete sich die Chance, das Gebäude nicht nur instand zu setzen, sondern es funktional und gestalterisch weiterzuentwickeln.

In Kooperation mit dem design.build studio der TU Wien wurde mit begrenzten finanziellen Mitteln, aber hohem persönlichem Einsatz, eine umfassende bauliche Adaptierung und Erweiterung umgesetzt. Ziel war es, die Nutzbarkeit des Hauses nachhaltig zu verbessern und einen Mehrwert für die zahlreichen Besucher*innen des Landschaftsparks zu schaffen.

Ein zentrales Element war die Erneuerung und Erweiterung der Frontfassade, die um zwei Meter nach vorne versetzt wurde. Dadurch entstand zusätzlicher Raum für den Gemeinschaftsbereich, der besonders bei größeren Veranstaltungen dringend benötigt wurde. Unterschiedliche Nutzungsanforderungen können künftig besser parallel bedient werden.

Zur Stärkung der Verbindung zwischen Innen- und Außenraum wurde ein großzügiges Sitz- und Liegefenster in die neue Fassade integriert. Von außen wirkt dieses großformatige, fixverglaste Element wie eine überdimensionierte Vitrine, die zugleich als Ausstellungsfläche für Kunstobjekte genutzt werden kann.

Ein weiteres architektonisches Highlight ist ein Eckfenster mit zwei Schiebeflügeln, das bei Veranstaltungen als Ausschank dient und den Blick auf die angrenzende Steinarena freigibt.

Auch der Vorplatz wurde neugestaltet: Der bislang wenig genutzte Bereich seitlich des Gebäudes wurde durch ein leichtes, transluzentes Vordach überdacht und so in eine witterungsgeschützte, multifunktionale Freifläche verwandelt – ein Ort, der das Ensemble erweitert und den Aufenthalt im Außenraum deutlich aufwertet.

Mit diesem Projekt ist es gelungen, die bestehende Struktur zu erhalten und gleichzeitig ihr Potenzial durch architektonische Mittel zeitgemäß zu entfalten – ganz im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung des Symposion Lindabrunn.